BMI: So berechnen und deuten Sie Ihren Body Mass Index
Der BMI ist eine Masszahl für die Bewertung des Körpergewichts eines Menschen im Verhältnis zu seiner Körpergrösse. Menschen, deren Body Mass Index im „normalen“ Bereich liegt, werden im Allgemeinen als Menschen mit einem gesunden BMI angesehen. Personen, die unter diesem Bereich liegen, haben Untergewicht, während diejenigen, die über diesem Bereich liegen, Übergewicht oder Adipositas haben.
Der BMI ist jedoch aus verschiedenen Gründen nicht der genaueste Indikator dafür, ob das Gewicht einer Person gesund ist. BMI-Berechnungen haben auch bei Männern einige wichtige Einschränkungen.
Berechnung des BMI
Sie berechnen Ihren BMI, indem Sie Ihr Gewicht in Kilogramm (kg) durch Ihre Körpergrösse in Metern zum Quadrat (m2) dividieren.
Ein Rechnungsbeispiel (Körpergrösse 1.80m, Gewicht 75kg):
- Quadrieren Sie 1,80m, indem Sie 1,80 mit 1,80 multiplizieren. Dies ergibt 3,24.
- Teilen Sie das Gewicht von 75kg nun durch 3,24.
- Gerundet ergibt dies das Ergebnis 23,1, was einen BMI von 23,1 ergibt.
Die 4 BMI-Bereiche
Die Body Mass Index Bereiche werden wie folgt unterteilt (geltend für alle über 20 Jährige):
- Unter 18,5: Eine Person hat Untergewicht und kann ein Risiko für bestimmte gewichtsbezogene Gesundheitsprobleme haben.
- Zwischen 18,5 und 24,9: Eine Person befindet sich im Normalgewichtsbereich.
- Zwischen 25 und 29,9: Eine Person ist übergewichtig und hat möglicherweise ein Risiko für bestimmte gewichtsbedingte Gesundheitsprobleme.
- 30 und mehr: Eine Person hat Adipositas und kann ein Risiko für bestimmte gewichtsbedingte Gesundheitsprobleme haben.
Der BMI berücksichtigt nicht die Körperzusammensetzung, das Alter, die Rasse, das Geschlecht, die sportliche Betätigung oder andere Faktoren. Auch Lebensstil, die Ernährung oder andere Einflüsse, die dazu beitragen können, gesundheitliche Auswirkungen eines hohen Körpergewichts zu mildern, werden nicht berücksichtigt.
Body Mass Index nicht als einziges Mass verwenden
Der BMI wird immer häufiger als kein gutes Mass dafür angesehen um zu beurteilen, ob jemand ein angemessenes Gewicht hat.
Selbst wenn eine Person Übergewicht oder Fettleibigkeit hat, sagt dies nicht unbedingt viel über seine Gesundheit aus. Studien unterstützen diese Behauptung, so dass man den BMI nicht als alleinigen Massstab für seine Gesundheit verwenden sollte. Messungen wie das Taille-Hüfte-Verhältnis liefern wichtige Ergänzungen zur Beurteilung der allgemeinen Gesundheit eines Menschen – mehr dazu weiter unten.
Aufrechterhaltung eines angemessenen BMI
Nicht jedermann kann einen BMI im Normalbereich halten, auch wenn er sich gesund ernährt und viel Sport treibt. Spitzensportler mit hoher Muskelmasse können z.B. in den Bereich des Übergewichts fallen. Ebenso bedeutet ein Wert im Normalbereich nicht, dass jemand gesund ist. Jemand, der sich ungesund ernährt und nie Sport treibt, kann trotzdem einen BMI im Normalbereich haben.
Es ist deshalb die beste Strategie, sich auf die Förderung seiner allgemeinen Gesundheit zu konzentrieren. Dadurch wird es einfacher, einen BMI im Normalbereich zu erreichen.
Mit folgenden Massnahmen können Sie Ihre allgemeine Gesundheit fördern:
- Gesunde, ausgewogene Ernährung: Setzen Sie auf frische, ballaststoffreiche Lebensmittel mit viel grünem Gemüse und regionalen Früchten sowie auf eine vollwertige, ausgewogene Ernährung. Seien Sie sparsam mit Zucker, Salz und Weissmehlprodukten sowie verarbeiteten Lebensmitteln. Trinken Sie Wasser und streichen Sie Süssgetränke ganz.
- An den meisten Tagen in der Woche Sport treiben: Sie sollten entweder 150 Minuten pro Woche mässig intensive Ausdauerübungen, wie z.B. Gehen, oder 75 Minuten kräftige Ausdauerübungen, wie z.B. Laufen, absolvieren. Machen Sie ausserdem mindestens zweimal pro Woche Kraftübungen.
- Sprechen Sie mit einem Arzt, wenn es Ihnen schwerfällt, ein angemessenes Gewicht zu halten: Eine Gewichtszunahme kann auf ein zugrunde liegendes Gesundheitsproblem hindeuten.
Wann sollten Sie Ihren BMI mit einem Arzt oder Ernährungsberater besprechen?
Bestimmte gesundheitliche Probleme können die Fähigkeit beeinträchtigen, einen BMI innerhalb des empfohlenen Bereichs zu halten.
Wenn Sie ein besseres Verständnis für die möglichen Auswirkungen Ihres Gewichts auf Ihre allgemeine Gesundheit haben möchten, sollten Sie diese Bedenken mit einem Arzt oder Ernährungsberater besprechen.
Sie sollten Ihren Body Mass Index insbesondere dann mit einem Arzt oder Ernährungsberater besprechen, wenn:
- Ihr BMI trotz gesunder Ernährung und regelmässiger sportlicher Betätigung ausserhalb des Normalbereichs liegt
- Sie Hilfe beim Abnehmen oder Zunehmen benötigen
- Sie denken, dass Ihre Körperzusammensetzung bedeutet, dass der BMI kein verlässlicher Gesundheitsmassstab ist
Nachteile des Body Mass Index
Der BMI ist eine Möglichkeit, Ihr Gewicht einzuschätzen und vorherzusagen, wie es sich auf Ihre Gesundheit auswirken könnte. Aus Mangel anderer Messgrössen sagt er jedoch nicht viel über Ihr Wohlbefinden aus.
Einige Nachteile des BMI sind:
- Der BMI berücksichtigt nicht Ihre Körperzusammensetzung. Haben Sie einen sehr hohen Körperfettanteil, aber ein niedrigen Gesamtgewicht, können Sie dennoch einen BMI im Normalbereich haben. Haben Sie dichtere Knochen oder sind Sie Sportler mit hohem Muskelanteil, können Sie in die Kategorie Übergewicht oder sogar Fettleibigkeit fallen.
- Der BMI berücksichtigt nicht die Fettverteilung. Bestimmte Arten von Fett, wie z.B. Bauchfett, stellen ein höheres Gesundheitsrisiko dar.
- Obwohl Studien einen Zusammenhang zwischen einem BMI ausserhalb des Normalbereichs und einem höheren Risiko für bestimmte gewichtsbedingte Gesundheitsprobleme zeigen, spiegeln diese Studien nicht unbedingt das Risiko für alle Personen wider.
- Ein ausschliesslicher Fokus auf den BMI kann zu Gewichtsstigmatisierung und -diskriminierung im Gesundheitswesen beitragen.
- Geschlecht, Alter, ethnische Gruppe und Beinlänge sind zudem wichtige Variablen, welche der Body Mass Index nicht berücksichtigt.
Gesundheitsrisiko Bauchfett
Langzeit-Studien zeigen, dass Menschen mit einer grösseren Taille ein höheres Risiko für Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben als Menschen, die eine schmalere Taille haben oder mehr Gewicht im Bereich der Hüften und Oberschenkel tragen.
Bauchfettleibigkeit führt zu einem „apfelförmigen“ Körpertyp, der eher bei Männern vorkommt. Frauen sammeln typischerweise Fett um die Hüften und Oberschenkel und entwickeln einen sogenannten „birnenförmigen“ Körpertyp (aber auch Frauen können „apfelförmige“ Körpertypen entwickeln).
Die gebräuchlichste Methode zur Messung der abdominalen Adipositas ist der Taillenumfang im Vergleich zum Hüftumfang, auch bekannt als Taille-Hüfte-Verhältnis.
Bei Menschen, die nicht übergewichtig sind, kann eine grosse Taille bedeuten, dass sie ein höheres Risiko für gesundheitliche Probleme haben als jemand mit einer schlanken Taille.
Weshalb steht Bauchfett im Bezug zu Krankheitsrisiken?
Das Fett, welches die Leber und andere Bauchorgane umgibt, das so genannte viszerale Fett, ist sehr stoffwechselaktiv. Es setzt Fettsäuren, Entzündungsstoffe und Hormone frei, die letztlich zu höherem LDL-Cholesterin, Triglyceriden, Blutzucker und Blutdruck führen.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Gesundheitstherapeuten, wie Sie Ihr Bauchfett loswerden können.